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Wir sind empört! „Cyber“-Einbruchsserie im US Finanzsektor nimmt neue Formen an

Wir sind empört! „Cyber“-Einbruchsserie im US Finanzsektor nimmt neue Formen an

Zu groß für den 0815 Hacker: Die neue Einbruchsserie im US Finanzsektor, und, wie „die ganz oben“ versuchen Alles zu vertuschen!

Anfang dieser Woche die Meldung: „Cyber-Einbruch“ bei Deloitte – einer der größten Beratungsfirmen, die Daten von Großkonzernen weltweit verwaltet.

Und das kurz, nachdem bereits ein erfolgreicher Angriff auf die größte US-Kreditauskunftsfirma Equifax  gemeldet wurde. Ganze 140 Millionen Datensätze von Firmen und Privatpersonen sollen gestohlen worden sein. Die bei Equifax kompromittierten Daten gehen in den Terabyte-Bereich und werden wohl auch Millionen von Bonitätsprofilen aus der EU beinhalten.

Die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) wurde zur Durchsetzung von Offenlegungspflichten und Sanktionen gedrängt. Wie praktisch, dass die SEC selbst letzte Woche einen Großeinbruch in ihrer wichtigsten Datenbank zu verzeichnen hatte! Eine Untersuchung im US-Kongress läuft bereits.

Erschreckend ist nicht nur die Tatsache, dass sich die unbekannten Kriminellen über Monate ganz unbemerkt im Netzwerk der Börsenaufsicht herumtreiben konnten, sondern auch, dass die Einbrüche in allen genannten Fällen geheimgehalten wurden. Im Deloitte-Fall wurde der Einbruch über Monate verschwiegen, bis es schließlich ans Tageslicht kam.

Den ganzen Artikel und mit welch ungeheuerlichen Mitteln die Equifax-Führung den Großeinbruch  „geregelt hat“ lesen Sie hier: Cyber“-Einbruchsserie in der US-Hochfinanz.

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Was noch erschwerend hinzukommt ist, dass in allen 3 Fällen überdurchschnittlich gut gesicherte Datenspeicher angegriffen wurden. Als ob das nicht schon genug wäre, handelt es sich bei allen Diebstählen um US Finanzdaten- Material der obersten Güteklasse.

Mit gewöhnlichen Hackern hat das Ganze jedenfalls nicht mehr viel zu tun. Der Grund ist, dass das gestohlene Datenmaterial nicht kommerziell verwertbar ist. Außerdem gehen die Kriminellen nach den Einbrüchen über Monate im Netzwerk in Deckung, um nach und nach relevante Daten heraus zu schleußen.

Große Projekte sind dort am Laufen und es macht den Eindruck, als ob es sich um staatliche Cyber-Akteure aus einem oder mehreren (noch nicht bekannten) Drittstaaten handelt.

Digitale Sicherheit

Wie falsche Chefs und „Fake-Präsidenten“ ganz bequem an Millionen kommen

Wie falsche Chefs und „Fake-Präsidenten“ ganz bequem an Millionen kommen

Überweis‘ doch mal! – Nein? Tja, wenn doch nur jeder Hellseher wäre…​​​​​

Vor ein paar Tagen wurde uns eine Mail-Konversation eines Kunden weitergeleitet. Ein Mitarbeiter wurde per E-Mail  aufgefordert eine Überweisung an den zuständigen Controller der Firma zu tätigen. Was der besagte Mitarbeiter nicht wusste: Diese Email stammte überhaupt nicht vom Vorstand der Firma (was der Sender der Mail allerdings vorgab). Es handelte sich um einen sog. Fake-Präsidenten. Doch zunächst war dies erstmal kaum ersichtlich. Der Sender nannte gewisse Personen des Vorstandes sowie Namen der Geschäftsführung, um glaubhaft zu erscheinen.

Im nachhinein betrachtet, ist die Kenntnis eines Fremden über Unternehmen und Mitarbeiter nicht weit hergeholt. Wir alle haben schließlich eine Firmen-Homepage und sind im Web auch in diversen Social Media Kanälen präsent, oder?! Gar nicht mal so unwahrscheinlich also, dass sich Betrüger der notwendigen Infos bedienen können, um sich Geld oder sonstige Daten zu erschleichen.

Schild Gefahr

Glück im Unglück…

Die zuständigen Kollegen waren auf Urlaub und konnten daher die geforderte Überweisung nicht durchführen. Dies wurde dem Sender aka. „Vostand“ mitgeteilt, worauf dieser mit gebrochenem Deutsch antwortete. So konnte der Mitarbeiter den versuchten Betrug schließlich entlarven. Der sprachliche Fail des Betrügers war somit unseres Kunden Segen. Bei der geforderten Summe hätte es sich „nur“ um 27.180 EUR gehandelt…

Und das ist ist nicht mal ironisch gemeint. Je nach Firma und Ausmaß der laufenden Geschäfte kann es passieren, dass ganz andere Summen ins Nirvana wandern: Im Februar 2017 wurde ein deutsches Unternehmen um satte 1,5 Mio. Euro gebracht. Der Raub wurde erst zwei Tage später überhaupt erst enttarnt. Die ergaunerte Summe war damit natürlich auf immer und ewig verloren. Mehr dazu hier.

Wie kam es dazu? 

Gleiche Masche wie bei unseren Kunden: Die Betrüger gaben sich als Geschäftsführung aus und forderten die Buchhalterin auf das Geld per Faxanweisung auf ein Konto in Fernost zu transferieren. Die Begründung: Ein „geheimes Projekt“. Der Betrug flog erst auf, als sie eine weitere Summe überweisen sollte. Diesmal gleich 3,5 Mio. Zum Glück hatte die Mitarbeiterin ausversehen ihren tatsächlichen Chef angemailt…

Man geht davon aus, dass die Betrugsfälle weiter zunehmen werden – auch in Österreich. In welcher Form und mit welchen Versionen des Mailbetrugs allerdings gerechnet werden kann, ist nicht sicher. Sicher ist nur, dass sich die Methoden sofort anpassen, sobald ein bestimmter Bekanntheitsgrad erreicht ist.

Ähnliche Fälle hagelte es in letzter Zeit. Den größten Schaden erlitt der Nürnberger Autozulieferer Leoni, der ganze 40 Mio. an solche Betrüger verlor. Versicherer sind bereits alarmiert und profilieren sich langsam zu sog. „Experten für das Vertrauensschaden-Segment“. Bei der Vertrauensschadenversicherung Euler Hermes in Deutschland beläuft sich die Schadenssumme bereits auf 140 Mio. und die Tendenz ist steigend.

In Zeiten des zunehmenden Webbetrugs steigt auch die Flut an Betrüger-Mails, die täglich in die Postfächer der Unternehmen gelangen. Wer weiß, vielleicht haben auch Sie morgen schon das Vergnügen! Sowas kann man nie wissen…

Reihe von Mailboxen

Im Fall unserer eigenen Kunden ist das bereits Klappe die Zweite, was Überweisungsbetrug per E-Mail angeht. Daher legen wir Ihnen und all unseren Kunden immer wieder Folgendes nahe:

  • Kontrollieren Sie, ob es sich beim Absender wirklich um einen Kollegen/ die besagte Person handelt – gerade bei Geldgeschichten sollte man sich nicht einfach so darauf verlassen
  • Schauen Sie immer auf die E-Mail Adresse des Absenders: oft ist sie das erste Indiz für einen Betrug
  • Achten Sie auf logische Zusammenhänge und Sprache der Mail: Drücken sich bekannte Personen so aus? Klingt Wortwahl etc. vertraut? Existiert das Projekt überhaupt, wofür Geld benötigt wird?
  • Ist die gewohnte Signatur am Ende der Mail? (Normalerweise gibt es für firmeninterne E-Mail Adressen eigene Signaturen – kommt eine Mail von außerhalb, sollte dies sofort an der fehlenden Signatur erkennbar sein; Wir bei klenner.at nutzen u.a. auch ein solches Tool, das einigen Fallen entgegenwirken kann)
  • und das wichtigste: Besprechen Sie solche wichtigen Angelegenheiten vorher persönlich! Nichts geht über den persönlichen Kontakt. Wenn Sie den besagten Kollegen anrufen, werden Sie sicher schnell merken, ob dieser Ahnung hat wovon Sie reden ;) 

Die letzte Instanz ist wie immer: gesunder Menschenverstand. Das heißt: Werden Sie misstrauisch, wenn sie das Gefühl bekommen, dass es derjenige eilig hat mit dem Geld und er Sie mehr oder weniger dazu drängen will die Überweisung jetzt und sofort zu erledigen. Oftmals kann man die Ungeduld förmlich zwischen den Zeilen lesen. Wenn Sie derjenige schon gleich zu Anfang nach dem Kontostand fragt, wäre ich auch erstmal vorsichtig!

Nicht immer können solche Betrugsmaschen auf die ersten Blicke erkannt werden. Also seien Sie sicher, dass Sie zumindest alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, damit so etwas gar nicht erst in Ihren Posteingang kommt. Allerhöchstens darf sich Ihr Spam-Ordner drüber freuen…

@ Zeichen

Mehr über E-Mail Betrug und andere Maschen lesen Sie hier.

Heute bei uns im Postfach gelandet: Die neue Variante der Phishing-Mail

Heute bei uns im Postfach gelandet: Die neue Variante der Phishing-Mail

Schädliche E-Mail Anhänge sind scheinbar Schnee von Gestern…

Scheinbar haben Cyber-Kriminelle erkannt, dass E-Mail Anhänge mit Schadsoftware, Viren & Co. nicht mehr sehr wirkungsvoll sind. Die Meisten kennen die Maschen bereits und öffnen verdächtig aussehende Mails teilweise nicht mal mehr.Heute haben wir allerdings eine neue Variante direkt in unser Postfach bekommen. Mit dem Betreff „Payment Advice Note“ (auf deutsch: Mitteilung über Zahlungsgutschrift), wurde uns mitgeteilt eine Zahlung auf unser Konto erhalten zu haben.

Screenshot Pishing Mail

So sah unsere heutige Pishing-Mail aus…

Klingt so erstmal sehr unseriös und wahrscheinlich würden die meisten jetzt sagen: „Ist doch klar, dass da was nicht stimmt!“ Naja… ganz so klar ist es auf den ersten Blick gar nicht. Die Mail war erstens auf Englisch verfasst und zweitens sehr nüchtern gehalten (was optisch den gewöhnlichen Mails von Kunden und Geschäftspartnern​ ähnlich sieht). Die bekannten Anhänge, die man meist sowieso nicht öffnet waren auch nicht enthalten. Stattdessen war unter dem Text ein Bild einer Rechnung zu sehen, das viel zu klein war um irgendetwas genaues erkennen zu können.

„Rechnung“ klingt doch schon mal wichtig​. „Gutschrift“ macht neugierig, weil positiv. Im Geschäftsalltag, kann man da schon einmal versucht sein drauf zuklicken ohne groß darüber nachzudenken. Der eine Klick ist schneller gemacht, als man denkt und dann ist der Virus auch schon auf dem Rechner.

Aber nicht nur Viren werden mit solchen zwielichtigen Grafiken am Ende von Mails verschickt. Häufig stecken auch Schwachstellenanalyse Tools dahinter, die Ihren Rechner auf Sicherheitslücken überprüfen.

Wichtig bei dem Ganzen: Überprüfen Sie immer, auf welchen Link weitergeleitet wird. Wenn Sie erstmal nur über die Grafik oder das Bild fahren, sollte schnell klar sein, ob es sich dabei um ein seriöses Dokument (in unserem Fall die sog. „Rechnung“) handelt, oder nicht.​ Allein vom Namen des Absenders kann man das oft nicht erkennen, da sich viele Absender bewusst „seriös klingende“ Namen geben. 

Hat man das Formale abgecheckt, bleibt eigentlich nur noch der Hausverstand der einen vor verdächtigen​ Phishing-Mails schützen kann…Ich meine, seien wir doch mal ehrlich: Wer bekommt bitte heutzutage noch Gutschriften??!

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